Wie wir
du bist jetzt weg - das schild sagt closed
kein entrance da - ich komm nicht rein
sag mir wie du ... wie wir ... wie ich... wie wir -
wie wir da raus komm
wie wir - wie wir - wie wir - wie wir ... wie...
wie wir da rein komm
ich klopf dich an- ich knock die door
drin silence nur - du bist away
sag mir wie du ... wie wir ... wie ich ... wie wir -
wie wir da raus komm
wie wir - wie wir - wie wir - wie wir ... wie...
wie wir da rein komm
durchs window rein - kann ich dich sehn
wir sind apart - ich lock dich out
sag mir wie du ... wie wir ... wie ich ... wie wir -
wie wir da raus komm
wie wir - wie wir - wie wir - wie wir ... wie ....
wie wir da rein komm
lass uns ne drehtür bau'n lass uns circeln around
in and out und rein
ist doch egal wer da drinnen oder draußen ist,
wer da outside is, wer da rüber will- ich geh mit dir dahin
die door schwingt aus - wir atmen deep
wir liegen out- und drehen time
sag mir wie du ... wie wir ... wie ich... wie wir -
wie wir da raus komm
wie wir - wie wir - wie wir - wie wir ... .wie...
wie wir da rein komm
MM 2023
Nie wieder los
Das X markiert den Schatz
Dort wo ich grade steh,
„Wär alles für die Katz, wenn…“
Vollende diesen Satz, denn:
Der Raum zwischen den Molekülen
wäre messbar
Materie füllt die Leere.
Die Wärme aus der Ferne ist nur Ablation
und wenn schon.
Das Leuchten all der Sterne ist nur Reflexion.
Nun komm schon und lass mich
Lass mich nie wieder los
Mach mich klein, mach dich groß
Lass mich nie wieder los
Fass mich ein, lass mich bloß
Lass mich nie wieder los - lass mich nie wieder los
Wo sind wir denn verortet?
die Herzen leinenlos
alles was wir gehortet
das ist am Ende fort, denn
die letzte Hose hat die Taschen zugenäht
Erkenntnispyramide
Endlichkeit ist auch immer
Segen und Fluch
ich such
und find‘ ich bei Dir Fehler,
schreib ich sie in ein Buch
und verbrenn es
nun lass mich
Lass mich nie wieder los
Mach mich klein, mach dich groß
Lass mich nie wieder los
Fass mich ein, lass mich bloß
Lass mich nie wieder los - lass mich nie wieder los
lass mich nie wieder los
mach mich klein, mach dich groß - lass mich nie wieder los
Copyright M. Hanses
Hey ...
Hey ...
du siehst ja heute gut aus,
guck doch mal das geht doch -
von der Seite, von oben, mit dem Licht und ohne Zeit
Ho ...
ich seh` dich tiefer atmen,
ich seh ́ dich tiefer denken,
ich sehe dich und weiß -und seh` dir an
wie es früher immer war
Mann...
ich höre deine Zukunft,
immerhin noch Pläne -
ein paar super neue Extras für dich, für die anderen und alles gut durchdacht...
Hey ...
du siehst ja heute gut aus,
guck doch mal das geht doch -
von der Seite, von oben, mit dem Licht und ohne Zeit
und dann dreht es auf allen Ebenen...
Oben ist da - ohne Stolz, ohne Kreuz ohne richtiges Fest
und es könnte sein, dass das gar nicht stimmt,
und das hat man ja gesehen, dass so vieles gar nicht stimmt,
oder besser, dass eigentlich alles stimmt.
Ist ja auch alles da, und du selber bist doch auch einer
von denen die verstanden haben-von denen, die mitdenken.
Die wissen ja immer, ohne dass sie jetzt Weicheier wären oder so,
dass das auch alles anders sein könnte
oder andersrum gesehen ja auch wieder nicht ...
und damit auch gar nicht angeben wollen,
weil man kann ja gar nicht nicht kommunizieren...
Hey ...
du siehst ja heute gut aus,
guck doch mal das geht doch -
die Hosen sind jetzt Vintage und du bist echt flexibel
Ho ...
ich seh` dich tiefer atmen,
ich seh ́ dich tiefer denken,
ich sehe dich und weiß -und seh dir an
wie es früher immer war
Mann ...
ich höre deine Zukunft,
immerhin noch Pläne -
ein paar super neue Extras
für dich für die anderen und alles gut durchdacht...
Hey ...
du siehst ja heute gut aus,
guck doch mal das geht doch -
die Hosen sind jetzt Vintage und du bist echt flexibel
aber eigentlich wissen wir schon was wir wollen,
wenn wir das mal wirklich machen würden, wir wären sicher,
dass sich was ändern würde, haben wir ja da und da und da
auch schon gemacht, und das haben wir ja vorher alles schon gewusst,
das muss man sich heute mal vorstellen.
war ja dann auch mehr alsoffensichtlich.
So sind die, und so bleiben die, und wenn du mich fragst,
na ja, hab`ich ja auch schon tausendmal gesagt.
Und wenn die das ja wenigstens mal merken würden.
Aber nein, ist ja heute alles selbstverständlich,
denkt ja keiner auch nur ein bisschen nach...
Hey ...
du siehst ja heute gut aus,
guck doch mal das geht doch -
die Hosen sind jetzt vintage
und du bist echt flexibel.
Ho ...
ich seh` dich tiefer atmen,
ich seh ́ dich tiefer denken,
ich sehe dich und weiß -und seh`dir an
wie es früher immer war
Mann...
ich höre deine Zukunft,
immerhin noch Pläne -
ein paar super neue Extras
für dich für die anderen und alles gut durchdacht...
Hey ...
du siehst ja heute gut aus,
guck doch mal das geht doch -
die Hosen sind jetzt vintage
und du bist echt flexibel.
© M. Middelhauve
königskinder
still, allein, nachdenklich, vermissend,
ich zehre von den bildern:
dieses in dir sein
und wie der kreis sich schließt,
wenn unsere blicke sich dabei gleichsam tief berühren.
wenn Du verblasst, verblasst die ganze welt
und ich hadere durch den nebel
und höre, wie polternd klirrt,
was ungesehen meinen weg verstellt.
mein herz hält uns umarmt,
die wir uns königskinder nennen.
deine stimme im rücken eines tisches,
deine berührung im gesang eines zart am rand geriebenen glases.
ein wiederhall der wärme dieses einen duftes,
der entsteht,
wenn sich unsere farben mischen.
mein herz hält uns umarmt,
die wir uns königskinder nennen.
jeder versuch ein dumpfer schmerz,
ein scheitern,
die erinnerung an eine eigene fehlbarkeit.
fänden wir zusammen,
fände ich gründe für die freiheit,
die ohne herz kein heiliger ort ist
und ohne dich nur kahler raum.
mein herz hält uns umarmt,
die wir uns königskinder nennen.
ich fliehe in das narbenlose,
wo bedeutungslosigkeit mein trostbett ist.
und denke an die farben, die augen, das singen des glases.
© M. Hanses
Schwarzes Meer
Ein Donnern riss mich aus dem Traum.
Ganz dunkel und eng war der Raum
und kein Leuchten erhellte die stürmische See.
Erloschen das helfende Licht,
der Turm, nein, er leuchtete nicht
und die Panik, die sickerte von Luv bis Lee.
Der Himmel so schwarz wie das Pech.
Wer immer sich grad an uns rächt:
Hab Erbarmen mit mir,
denn meine Liebste, sie wartet
im Hafen auf mich
und ich
versprach ihr sehr,
das gütige Meer
führ` mich wieder
zu Ihr her.
Ihr Götter der Meere habt Acht.
Als ob grad die Hölle erwacht:
Sind Dämonen der Meere gar stärker als ihr?
Wenn jetzt schon der Leuchtturm erlischt,
greift nach uns die teuflische Gischt.
Wer betete jemals mehr zu euch, als wir.
Das Meer ist so schwarz wie die Nacht.
Es kreischt und der Kraken, er lacht
über unsere Pein.
Wird es wirklich so sein,
dass die Liebste dort im Hafen steht
und niemals wieder
Hand in Hand mit mir
zu uns
nach Hause geht?
Da fährt ein Blitz durch die Nacht:
Entlädt sich in Kiefern
am Rande der Küste und steckt dort den Himmel in Brand!
Der Steuermann mit letzter Kraft,
dreht bei, die Klippe ist fast geschafft,
doch die Zähne des Riffs reißen sich in des Schiffes Wand.
Es poltert und kracht, fliegt herum.
Meine Rettung: Ein leeres Fass Rum,
dass ich in der Umklammerung hielt,
als wär‘s meine Liebste,
die ich im Hafen wieder fand
und als ich die Augen auf tat,
saß sie an meinem Bett
und hielt mich weinend
bei der Hand.
© M. Hanses
keine krallen
es geht mir gut, ich blute kaum vom leichten fallen,
ein schwindel nur der dreht noch nach,
vom orkan, der mich in weichen bögen weiter nach oben dreht.
wenn ich euch von oben sehe allein,
wie ihr leise in ärmel weint
und oben kann ich allein im leichten rausch der Lüfte feiern,
bin ich durch einen großen, blauen saal ins licht getaucht
tanzen zu ende, dreh mich aus
INTRO
ich sinke ab und lande ein vom sturm der schwindet,
die krume nah der himmel flieht,
keine flügel da zum bremsen, keine krallen für den halt.
ihr steht nur herum, ihr fühlt es gern,
wenn ich als einer bei euch bin.
und oben war ich allein im leichten rausch der Lüfte feiern
war wie durch einen großen, blauen saal ins licht getaucht
tanzen zu ende, dreh mich aus
© M. Middelhauve
Gestern Nacht
Du hast dich gestern Nacht,
relativ unbemerkt,
in meine Träume eingeschlichen.
Ganz reglos standest Du da,
gegenüber von der Bar,
als wärst Du gar nicht hier.
Du hast dich gestern Nacht,
relativ unbemerkt,
in meine Träume eingeschlichen.
Du trugst ein blaue Kleid,
es wirkte etwas weit,
hast Du abgenommen
wegen mir?
Ich merkte nur, ich sprach wohl etwas laut,
doch Du hast nicht ein Mal zu mir geschaut
und meine schicke Brille,
mit LED-Beleuchtung,
war mir plötzlich ganz schön peinlich
Du hast dich gestern Nacht,
relativ unbemerkt,
in meine Träume eingeschlichen.
Es schien, Du warst allein,
ein Bajazzo kam herein
und gab Dir einen Fliegenpilz.
Du hast dich gestern Nacht,
relativ unbemerkt,
in meine Träume eingeschlichen.
Du wirktest etwas bleich,
das Mondlicht auf dem Teich
war Dein Ebenbild.
Und lächeltest ganz leise vor dich hin,
als wenn Du gerade an was schönes denkst,
vielleicht an mich,
doch wie komm ich nur darauf,
mir sowas anzumaßen?
Du hast dich gestern Nacht,
relativ unbemerkt ,
in meine Träume eingeschlichen.
und auf dem gleichen Weg,
auf einem schmalen Steg,
balanciertes Du hinaus.
Du hast dich gestern Nacht,
relativ unbemerkt,
aus meinen Träumen rausgeschlichen.
Winkte Dir noch hinterher,
der Traum war plötzlich leer
und ich sagte noch:
Mach’s gut.
© M. Hanses
Kryogenes Herz
Tief versteckt im alten Eis
vieler Winter Zeit,
Schicht um Schicht legte sich weiß,
das, was nicht bereit.
Ließ es schneien Tag um Tag,
rohe Winterpracht,
wo die Kälte überlag,
Feuer nicht entfacht.
Wo die Hände einst verbrannt,
jedes Feuer flieht,
und der Kälte dreister Bann,
nichts ins Herze zieht.
Wählte Eises taubes Grau,
fühlte keinen Schmerz.
Festes, zeitenloses Blau,
Kryogenes Herz
Und ein Lichtstrahl bricht den Bann
meiner Einsamkeit.
1000 Sonnen sagen dann:
Ja, es ist soweit.
Wecken mich mit grüner Glut
Deiner Augen Kraft.
Wie der Frühlingsschmelze Flut
neues Leben schafft.
Und es bricht der alte Schwur
meines Panzers Macht.
Dabei hattest Du doch nur
warm und leis’ gelacht.
Dieser engelsgleiche Ton,
Augen in Phalanx,
trieb den Berg aus Eis davon,
nahm mir jede Angst.
Was die starre Steifheit brach,
war der Liebe Lauf.
Und so tauten nach und nach
taube Glieder auf.
Und ich spüre heißes Blut,
durch des Lebens Bahn,
sagt mir: Es wird alles gut.
Das hast Du getan.
Und ein Lichtstrahl bricht den Bann
meiner Einsamkeit.
1000 Sonnen sagen dann:
Ja, es ist soweit.
Wecken mich mit grüner Glut
Deiner Augen Kraft,
wie der Frühlingsschmelze Flut
neues Leben schafft.
© M. Hanses
Ana
am ernsten ende strickst du noch | die farben auf dem tisch gedeckt | zeig her
geraucht und rausch ein aschetopf | wer schiebt dich aus der tür verdeckt | gib auf
drei winkel nur in reih` und glied | schon wieder hundertmal geblickt | verdammt
die bleiben da, sind gut versteckt | und warten ohne wimpernschlag | schneid ab
rück auf seite | ana | deine linie bricht | das sind doch tricks
flucht alleine | ana | als punkt nur von hier | und auch nur jetzt
herr schneider stöhnt und riecht ihn an | hat`s siebenmal ihm schon gesagt | hör weg
linsen zeigen klar und glas | zu schmal ist deine küchenwand | hau weg
schleichst dich her mit einem blick | vergehst beleidigt hinterm lid | klick klick
wartest dann als ob was wär’ | ana, sagen kannst du nichts ... | hör zu
rück auf seite | ana | deine linie bricht | das sind doch tricks
flucht alleine | ana | als punkt nur von hier | und auch nur jetzt
nur ich bin fest und du bist kino | sogar mit spätem blick ... | gib auf
ein film mit türe kenn’ ich nicht | wer tanzt denn hier das bin ja ich | und los!
mit augen meine welt verdreh’n | vergessen wo die schnecke schläft | es drück
wer tanzt denn hier das bin ja ich | wer tanzt denn hier das bin ja ich | und los ...
rück auf seite | ana | deine linie bricht | das sind doch tricks
flucht alleine | ana | als punkt nur von hier | und auch nur jetzt
© M. Middelhauve
© M. Middelhauve
© M. Hanses
© M. Hanses
© M. Middelhauve, M. Hanses
© M. Middelhauve
© M. Middelhauve
Lied aus der Jugendbewegung der 30er Jahre, Bearbeitung: M. Hanses
© M. Hanses
Wenn es dich trifft
Sie sah'n sich am Waldesrand
und das nur aus Zufall.
Sie kam aus gutem Haus
und er aus dem Kuhstall.
Sie suchte ein Herz
und er nur ein Weib.
Sie suchte die Liebe
und er nur irgendeinen Leib
Manchmal trifft es einen,
wenn man sich zufällig trifft
und wenn es dich trifft,
bist du meistens verblüfft.
Manchmal trifft es einen,
manchmal trifft es dich nicht
und wenn es dich nicht trifft,
bleibst du ratlos zurück.
Sie war guter Dinge
und er nur ein Lump.
Sie lebte von Rente,
er lebte auf Pump.
Seine Absichten war'n nicht gut,
ihre war'n besser.
Sie hatte frohen Mut,
er hatte ein Messer.
Er sah sie da stehen
und sie sah es kommen.
Er war erregt
und sie war beklommen.
Er grinst wie ein Affe,
sie guckt wie ein Reh.
Er zückt seine Waffe,
sie zückt ihr Pfefferspray.
Manchmal trifft es einen,
wenn man sich zufällig trifft
und wenn es dich trifft,
bist du meistens verblüfft.
Manchmal trifft es einen,
manchmal trifft es dich nicht
und wenn es dich nicht trifft,
sag dir: Du hattest Glück.
© M. Hanses
irgendeine stadt
geht sie auf mich zu.
spult sie sich unter mir durch.
fahrtwind von dem gas herum.
häuser. schneeflocken nachts mit dem tunnel.
alles dreht sich schön mit.
auf dieser kugel.
ich immer oben drauf.
will runter - dreht sich mit.
will weiter - dreht sich mit.
bilder hinein durch die löcher in meinem kopf.
gemacht von dieser sache im gehirn.
mach mir die bilder.
sag mir wow.
gib es in die erinnerung.
er - inner - rung.
auf dieser kugel.
ich immer oben drauf.
will runter - dreht sich mit.
will weiter - dreht sich mit.
und immer schön füttern.
durch die löcher.
immer schön rühren den fond.
einkochen abschmecken.
mit kleinen löffeln servieren und alles daneben auf deine schöne welt
raus aus den löchern geht auch.
kann man mal machen raus aus den löchern.
auf dieser kugel.
ich immer oben drauf.
will runter - dreht sich mit.
will weiter - dreht sich mit.
© M. Middelhauve
Der Reim des Feldforschers
Verwische die Gene, verplemper die Zeit,
Mit Tests und Tamtam übersät,
Im Full-Fauna-Research platzt die Heiterkeit,
Die den Blühzwang verschmäht.
Verwelke die Wurzeln, verpansche den Wein,
Der Familie gilt ein Schluck,
Wie Troglodythen beim Tanz aus dem Takt zu sein,
Mischt den Dünger, düngt den Druck.
Verpendel die Triebe, verschlaf die Natur,
„Let's Talk relevance“ ist eintätowiert,
Heute häutet sich Gestern mit Morgen pur,
An der Pinzette geführt.
Verplapper die Schwüre, verpetze den Geiz,
Man sagt, dass Schönes hier bleibt,
Ohne Tunichtgute: unverspritzer Reiz,
Der den Atem übertreibt.
Verwische die Gene, verklecker' den Sinn,
Der das Foul pfeift, ist der Wind,
Weil Erreger nichts mehr erregen, mithin
Nicht das tierische Kind.
©Arnd Hoffmann 2002, Buch: "Heute beginnt der Tag mit einer Sprachwunde" aus dem Verlag Die blaue Eule.