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Wie wir

 

du bist jetzt weg - das schild sagt closed

kein entrance da - ich komm nicht rein

 

sag mir wie du ... wie wir ... wie ich... wie wir -

wie wir da raus komm

wie wir - wie wir - wie wir - wie wir ... wie...

wie wir da rein komm

 

ich klopf dich an- ich knock die door

drin silence nur - du bist away

 

sag mir wie du ... wie wir ... wie ich ... wie wir -

wie wir da raus komm

wie wir - wie wir - wie wir - wie wir ... wie...

wie wir da rein komm

 

durchs window rein - kann ich dich sehn

wir sind apart - ich lock dich out

 

sag mir wie du ... wie wir ... wie ich ... wie wir -

wie wir da raus komm

wie wir - wie wir - wie wir - wie wir ... wie ....

wie wir da rein komm

 

lass uns ne drehtür bau'n lass uns circeln around

in and out und rein

 

ist doch egal wer da drinnen oder draußen ist,

wer da outside is, wer da rüber will- ich geh mit dir dahin

 

die door schwingt aus - wir atmen deep

wir liegen out- und drehen time

 

sag mir wie du ... wie wir ... wie ich... wie wir -

wie wir da raus komm

wie wir - wie wir - wie wir - wie wir ... .wie...

wie wir da rein komm

 

MM 2023


Nie wieder los

Das X markiert den Schatz

Dort wo ich grade steh,

„Wär alles für die Katz, wenn…“

Vollende diesen Satz, denn:

Der Raum zwischen den Molekülen

wäre messbar

Materie füllt die Leere.

Die Wärme aus der Ferne ist nur Ablation

und wenn schon.

Das Leuchten all der Sterne ist nur Reflexion.

Nun komm schon und lass mich

Lass mich nie wieder los

Mach mich klein, mach dich groß

Lass mich nie wieder los

Fass mich ein, lass mich bloß

Lass mich nie wieder los - lass mich nie wieder los

Wo sind wir denn verortet?

die Herzen leinenlos

alles was wir gehortet

das ist am Ende fort, denn

die letzte Hose hat die Taschen zugenäht

Erkenntnispyramide

Endlichkeit ist auch immer

Segen und Fluch

ich such

und find‘ ich bei Dir Fehler,

schreib ich sie in ein Buch

und verbrenn es

nun lass mich

Lass mich nie wieder los

Mach mich klein, mach dich groß

Lass mich nie wieder los

Fass mich ein, lass mich bloß

Lass mich nie wieder los - lass mich nie wieder los

lass mich nie wieder los

mach mich klein, mach dich groß - lass mich nie wieder los 

Copyright M. Hanses


Hey ...

 

Hey ...
du siehst ja heute gut aus,
guck doch mal das geht doch -
von der Seite, von oben, mit dem Licht und ohne Zeit

Ho ...
ich seh` dich tiefer atmen,
ich seh ́ dich tiefer denken,
ich sehe dich und weiß -und seh` dir an
wie es früher immer war

Mann...
ich höre deine Zukunft,
immerhin noch Pläne -
ein paar super neue Extras für dich, für die anderen und alles gut durchdacht...

Hey ...
du siehst ja heute gut aus,

guck doch mal das geht doch -
von der Seite, von oben, mit dem Licht und ohne Zeit

und dann dreht es auf allen Ebenen...
Oben ist da - ohne Stolz, ohne Kreuz ohne richtiges Fest
und es könnte sein, dass das gar nicht stimmt,
und das hat man ja gesehen, dass so vieles gar nicht stimmt,
oder besser, dass eigentlich alles stimmt.
Ist ja auch alles da, und du selber bist doch auch einer
von denen die verstanden haben-von denen, die mitdenken.
Die wissen ja immer, ohne dass sie jetzt Weicheier wären oder so,
dass das auch alles anders sein könnte
oder andersrum gesehen ja auch wieder nicht ...
und damit auch gar nicht angeben wollen,
weil man kann ja gar nicht nicht kommunizieren...

Hey ...
du siehst ja heute gut aus,
guck doch mal das geht doch -
die Hosen sind jetzt Vintage und du bist echt flexibel

Ho ...
ich seh` dich tiefer atmen,
ich seh ́ dich tiefer denken,
ich sehe dich und weiß -und seh dir an
wie es früher immer war

Mann ...
ich höre deine Zukunft,
immerhin noch Pläne -
ein paar super neue Extras
für dich für die anderen und alles gut durchdacht...

Hey ...
du siehst ja heute gut aus,
guck doch mal das geht doch -
die Hosen sind jetzt Vintage und du bist echt flexibel

aber eigentlich wissen wir schon was wir wollen,
wenn wir das mal wirklich machen würden, wir wären sicher,
dass sich was ändern würde, haben wir ja da und da und da
auch schon gemacht, und das haben wir ja vorher alles schon gewusst,
das muss man sich heute mal vorstellen.
war ja dann auch mehr alsoffensichtlich.
So sind die, und so bleiben die, und wenn du mich fragst,
na ja, hab`ich ja auch schon tausendmal gesagt.
Und wenn die das ja wenigstens mal merken würden.
Aber nein, ist ja heute alles selbstverständlich,
denkt ja keiner auch nur ein bisschen nach...

Hey ...
du siehst ja heute gut aus,
guck doch mal das geht doch -
die Hosen sind jetzt vintage
und du bist echt flexibel.

Ho ...
ich seh` dich tiefer atmen,
ich seh ́ dich tiefer denken,
ich sehe dich und weiß -und seh`dir an
wie es früher immer war

Mann...
ich höre deine Zukunft,
immerhin noch Pläne -
ein paar super neue Extras
für dich für die anderen und alles gut durchdacht...

Hey ...
du siehst ja heute gut aus,
guck doch mal das geht doch -
die Hosen sind jetzt vintage
und du bist echt flexibel.

 

© M. Middelhauve


königskinder


still, allein, nachdenklich, vermissend,
ich zehre von den bildern:
dieses in dir sein
und wie der kreis sich schließt,
wenn unsere blicke sich dabei gleichsam tief berühren.

wenn Du verblasst, verblasst die ganze welt
und ich hadere durch den nebel
und höre, wie polternd klirrt,
was ungesehen meinen weg verstellt.

mein herz hält uns umarmt,

die wir uns königskinder nennen.

deine stimme im rücken eines tisches,
deine berührung im gesang eines zart am rand geriebenen glases.
ein wiederhall der wärme dieses einen duftes,
der entsteht,
wenn sich unsere farben mischen.

 mein herz hält uns umarmt,
die wir uns königskinder nennen.

 jeder versuch ein dumpfer schmerz,
ein scheitern,
die erinnerung an eine eigene fehlbarkeit.

fänden wir zusammen,
fände ich gründe für die freiheit,
die ohne herz kein heiliger ort ist
und ohne dich nur kahler raum.

mein herz hält uns umarmt,
die wir uns königskinder nennen.

ich fliehe in das narbenlose,
wo bedeutungslosigkeit mein trostbett ist.
und denke an die farben, die augen, das singen des glases.

© M. Hanses


Schwarzes Meer

 

Ein Donnern riss mich aus dem Traum. 

Ganz dunkel und eng war der Raum 

und kein Leuchten erhellte die stürmische See.

 

Erloschen das helfende Licht, 

der Turm, nein, er leuchtete nicht

und die Panik, die sickerte von Luv bis Lee. 

 

Der Himmel so schwarz wie das Pech. 

Wer immer sich grad an uns rächt:

Hab Erbarmen mit mir,

denn meine Liebste, sie wartet

im Hafen auf mich

und ich 

versprach ihr sehr, 

das gütige Meer

führ` mich wieder 

zu Ihr her. 

 

Ihr Götter der Meere habt Acht. 

Als ob grad die Hölle erwacht:

Sind Dämonen der Meere gar stärker als ihr?

 

Wenn jetzt schon der Leuchtturm erlischt,

greift nach uns die teuflische Gischt. 

Wer betete jemals mehr zu euch, als wir.

 

Das Meer ist so schwarz wie die Nacht. 

Es kreischt und der Kraken, er lacht

über unsere Pein. 

Wird es wirklich so sein, 

dass die Liebste dort im Hafen steht

und niemals wieder

Hand in Hand mit mir 

zu uns 

nach Hause geht?

 

Da fährt ein Blitz durch die Nacht:

Entlädt sich in Kiefern 

am Rande der Küste und steckt dort den Himmel in Brand!

 

Der Steuermann mit letzter Kraft,

dreht bei, die Klippe ist fast geschafft,  

doch die Zähne des Riffs reißen sich in des Schiffes Wand.

 

Es poltert und kracht, fliegt herum. 

Meine Rettung: Ein leeres Fass Rum, 

dass ich in der Umklammerung hielt, 

als wär‘s meine Liebste,

die ich im Hafen wieder fand

und als ich die Augen auf tat, 

saß sie an meinem Bett

und hielt mich weinend 

bei der Hand. 

 

© M. Hanses


keine krallen

 

es geht mir gut, ich blute kaum vom leichten fallen,

ein schwindel nur der dreht noch nach,

vom orkan, der mich in weichen bögen weiter nach oben dreht.

 

wenn ich euch von oben sehe allein,

wie ihr leise in ärmel weint

 

und oben kann ich allein im leichten rausch der Lüfte feiern,

bin ich durch einen großen, blauen saal ins licht getaucht

tanzen zu ende, dreh mich aus

 

INTRO

 

ich sinke ab und lande ein vom sturm der schwindet,

die krume nah der himmel flieht,

keine flügel da zum bremsen, keine krallen für den halt.

 

ihr steht nur herum, ihr fühlt es gern,

wenn ich als einer bei euch bin.

 

und oben war ich allein im leichten rausch der Lüfte feiern

war wie durch einen großen, blauen saal ins licht getaucht

tanzen zu ende, dreh mich aus

 

© M. Middelhauve


Gestern Nacht

 

Du hast dich gestern Nacht,

relativ unbemerkt,

in meine Träume eingeschlichen.

Ganz reglos standest Du da,

gegenüber von der Bar,

als wärst Du gar nicht hier.

 

Du hast dich gestern Nacht,

relativ unbemerkt, 

in meine Träume eingeschlichen.

Du trugst ein blaue Kleid,

es wirkte etwas weit,

hast Du abgenommen

wegen mir?

 

Ich merkte nur, ich sprach wohl etwas laut,

doch Du hast nicht ein Mal zu mir geschaut

und meine schicke Brille,

mit LED-Beleuchtung,

war mir plötzlich ganz schön peinlich

 

Du hast dich gestern Nacht,

relativ unbemerkt,

in meine Träume eingeschlichen.

Es schien, Du warst allein,

ein Bajazzo kam herein

und gab Dir einen Fliegenpilz.

 

Du hast dich gestern Nacht,

relativ unbemerkt,

in meine Träume eingeschlichen.

Du wirktest etwas bleich,

das Mondlicht auf dem Teich

war Dein Ebenbild.

 

Und lächeltest ganz leise vor dich hin,

als wenn Du gerade an was schönes denkst, 

vielleicht an mich,

doch wie komm ich nur darauf,

mir sowas anzumaßen?

 

Du hast dich gestern Nacht,

relativ unbemerkt ,

in meine Träume eingeschlichen.

und auf dem gleichen Weg,

auf einem schmalen Steg,

balanciertes Du hinaus.

 

Du hast dich gestern Nacht,

relativ unbemerkt,

aus meinen Träumen rausgeschlichen.

Winkte Dir noch hinterher,

der Traum war plötzlich leer

und ich sagte noch:

Mach’s gut.

 

© M. Hanses


Kryogenes Herz

 

Tief versteckt im alten Eis

vieler Winter Zeit,

Schicht um Schicht legte sich weiß,

das, was nicht bereit.

Ließ es schneien Tag um Tag,

rohe Winterpracht,

wo die Kälte überlag,

Feuer nicht entfacht.

 

Wo die Hände einst verbrannt,

jedes Feuer flieht,

und der Kälte dreister Bann,

nichts ins Herze zieht.

Wählte Eises taubes Grau,

fühlte keinen Schmerz.

Festes, zeitenloses Blau,

Kryogenes Herz

 

Und ein Lichtstrahl bricht den Bann

meiner Einsamkeit.

1000 Sonnen sagen dann:

Ja, es ist soweit.

Wecken mich mit grüner Glut

Deiner Augen Kraft.

Wie der Frühlingsschmelze Flut

neues Leben schafft.

 

Und es bricht der alte Schwur

meines Panzers Macht.

Dabei hattest Du doch nur

warm und leis’ gelacht.

Dieser engelsgleiche Ton,

Augen in Phalanx,

trieb den Berg aus Eis davon,

nahm mir jede Angst.

 

Was die starre Steifheit brach,

war der Liebe Lauf.

Und so tauten nach und nach

taube Glieder auf.

Und ich spüre heißes Blut,

durch des Lebens Bahn,

sagt mir: Es wird alles gut.

Das hast Du getan.

 

Und ein Lichtstrahl bricht den Bann

meiner Einsamkeit.

1000 Sonnen sagen dann:

Ja, es ist soweit.

Wecken mich mit grüner Glut

Deiner Augen Kraft,

wie der Frühlingsschmelze Flut

neues Leben schafft.

© M. Hanses


 Ana

 

am ernsten ende strickst du noch | die farben auf dem tisch gedeckt | zeig her

geraucht und rausch ein aschetopf | wer schiebt dich aus der tür verdeckt | gib auf

drei winkel nur in reih` und glied | schon wieder hundertmal geblickt | verdammt

die bleiben da, sind gut versteckt | und warten ohne wimpernschlag | schneid ab

 

 

rück auf seite | ana | deine linie bricht | das sind doch tricks

flucht alleine | ana | als punkt nur von hier | und auch nur jetzt

 

 

herr schneider stöhnt und riecht ihn an | hat`s siebenmal ihm schon gesagt | hör weg

linsen zeigen klar und glas | zu schmal ist deine küchenwand | hau weg

schleichst dich her mit einem blick | vergehst beleidigt hinterm lid | klick klick

wartest dann als ob was wär’ | ana, sagen kannst du nichts ... | hör zu

 

 

rück auf seite | ana | deine linie bricht | das sind doch tricks

flucht alleine | ana | als punkt nur von hier | und auch nur jetzt

 

 nur ich bin fest und du bist kino | sogar mit spätem blick ... | gib auf

ein film mit türe kenn’ ich nicht | wer tanzt denn hier das bin ja ich | und los!

mit augen meine welt verdreh’n | vergessen wo die schnecke schläft | es drück

 

wer tanzt denn hier das bin ja ich | wer tanzt denn hier das bin ja ich | und los ...

 

rück auf seite | ana | deine linie bricht | das sind doch tricks

flucht alleine | ana | als punkt nur von hier | und auch nur jetzt

© M. Middelhauve


am finger
 
als er wie sie noch im rudel war | noch frisch und neu und teuer
blasser anzug blauer schlips - gib mir bitte feuer
tut er so als ob ers wär | oder auch sein bruder
eingefrorn im stehn jetzt rum | die haut ist wie aus puder.
 
nie mehr , nie mehr - war . er . neu
nie mehr, nie mehr - ganz wach
nie mehr, nie mehr - war . er . hier
nie mehr, nie mehr am finger
 
allmählich steht er wie allein | hat kleber an den füssen
winkt erstarrt in farbe hinterher | wird ewig wen schon grüssen
die uhr zeigt immer zehn nach zwei | die ham sie so gegossen
flüssig mal zum stehen jetzt | ins denken eingeschlossen.
 
nie mehr , nie mehr - war . er . neu
nie mehr, nie mehr – ganz wach
nie mehr, nie mehr – war . er . hier
nie mehr, nie mehr am finger
 
staub und sowas kommt jetzt nach | die schichten bleiben kleben
jetzt löst er sich geht an den rand | und macht als wärs sein leben
die hose auf und lässt es gehen | als wär sie nicht geschlossen
und schaut mich an im maßstab nur | augen mal geschlossen.

 

© M. Middelhauve


Apokalypse und Weltuntergang
 
Erde bebt, Erde bricht,
brech am Ende gar ich,
der nicht nur aus Fleisch und Blut,
sondern auch aus Kalzium besteht?
Sag mal einer was hier vor sich geht.
Wasser kocht, Wasser steigt,
welcher Gott hat das vergeigt?
Die Fluten richten jetzt auch die Guten. Ist das gerecht?
sag mir: War’n wir wirklich so schlecht?
 
Das Ende der Welt und ich, der Dich in seinen Armen hält.
Am Ende der Zeit und ich, für Deinen letzten Kuss bereit.
 
Feuer tobt, Feuer brennt,
nenn mir einen, der jetzt nicht flennt,
doch die Tränen der Welt können das Feuer der Apokalypse nicht wirklich löschen.
So vieles so brennend bereut, noch auf so viel so glühend gefreut
und vor Panik keine Zeit, zu überreißen,
was war schlecht, was war gut,
alles verschmilzt in der Glut.
 
Das Ende der Welt und ich, der Dich in seinen Armen hält.
Am Ende der Zeit und ich, für Deinen letzten Kuss bereit.
 
Die Luft ist so toxisch, so stickig, so schlecht,
es japst nur ein jeder wie Karpfen, wie Hecht,
es flimmert und Asche und Staub tanzen für uns den Endzeitblues.
Die Hand vor die Nase, die Hand vor den Mund,
es riecht nach Schwefel und so ungesund, mir ist schlecht,
nie hat man eine Kotztüte dabei, wenn die Erde mal untergeht.
 
Das Ende der Welt und ich, der Dich in seinen Armen hält.
Am Ende der Zeit und ich, für Deinen letzten Kuss bereit.
 
Endzeit, Auszeit, Neubeginn, nicht bereit, Schlusspunkt, Kussmund,
Sand ohne Getriebe und alles was bleibt
alles was bleibt
ist die Liebe.
 
Das Ende der Welt und ich, der Dich in seinen Armen hält.
Am Ende der Zeit und ich, für Deinen letzten Kuss bereit..

 

© M. Hanses


7ieben
4 Elemente und 3-Faltigkeit sind Vollkommenheit, sind 7
Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn sind 7
Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag sind 7
Chris, Calvera, Vin, Bernardo, Lee, Chico und Britt sind glorreiche 7
 
Doch was ich wirklich komisch find',
ist dass in 7 nur 6 Buchstaben sind.
 
Palatin, Kapitol, Quirinal, Viminal, Esquilin, Caelius und Aventin sind 7
Thales, Pittakos, Bias, Solon, Kleobulos, Myson und Chilon sind 7
Kambei, Katsuhiro, Shichiroji, Gorobei, Heihachi, Kyuzo und Kikuchiyo sind 7
Doc, Sneezy, Happy, Sleepy, Grumpy, Bashful und Dopey sind 7
 
Doch was ich wirklich komisch find',
ist dass in 7 nur 6 Buchstaben sind
 
7Schläfer, regnet's schon?
7ter Sohn vom 7ten Sohn
tanzen 7 Samurai
in 7meilenstiefeln an uns vorbei
 
blue-7even, sub 7even, 7even-up, 7even-eleven, Nexus 7even, Pro7, Windows7 sind 7
Stolz, Geiz, Wollust, Neid, Völlerei, Zorn und Trägheit sind 7
Adam, Johannes, Joseph, Idris, Aaron, Mose und Abraham sind 7
Glaube, Liebe, Hoffnung, Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Mäßigung sind 7
 
Doch was ich wirklich komisch find',
ist dass in 7 nur 6 Buchstaben sind
 
7 Sachen pack ich ein
will in 7Bürgen sein
7 Brücken, das gibt Sinn
und noch 7 Berge bis dahin
 
S, I, E, B, E, N - 7 - 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7
Lam, Vam, Ram, Yam, Ham, Ksham, Om
 
7Schläfer, regnet's schon?
7ter Sohn vom 7ten Sohn
tanzen 7 Samurai
in 7meilenstiefeln an uns vorbei

 

© M. Hanses


haus da
 
in dem haus da da wohn ich im kopf seit jahren
seh`ein solches selbst – bin vorbeigefahren
lebe so ein leben glaube nichts davon
dass ich außen bin dass ich da drinnen bin
 
In dem block da da, dort wo die fenster glüh’n
wo die gänse über handymasten heimwärts zieh’n
seh‘ mich selbst da stehen, oberster balkon
der da die wäsche faltet, der die kippe raucht.
 
dass es groß ist, ein taubes mich zu sein
dass es so groß ist auch mal euch zu sein
dass es groß ist am ende schick zu sein -
ganz ohne bilder, mitten im getümmel :||
 
jetzt klingst du schon als ob wir schlauer wären
wenn ich mal denken könnt wer wir alles wären
was wir hätten was wir täten
was ich ganz alleine auch mal ohne mich so fänd.
 
Jetzt schmeckst du schon, als ob die suppe dampft
aus dem kochbuch da selbst zusammen gestampft
was wir experimentierten ausprobierten,
von der fremden tapete inspiriert.
 
dass es klein ist, und so gemütlich riecht
dass es so klein ist und auch das licht ist an
dass es klein ist am anfang nackt zu sein -
fast schon gehäkelt, mitten im getümmel :||
 
doch sollen wir da rein wo ich lüften muss
wo die bücher riechen wo das leder lebt
ich werfe ohne zielen erstmal gläser an die wand
damit du atmen kannst damit`s mal weiter geht.
 
Oder sind wir grad dazwischen, wo nichts klargestellt
wo das altbekannte fremd wird, eine andere welt
wo kein zug mehr fährt, wo sich nichts bewegt,
außer dem flirrenden staub in der luft.
 
dass es kühl ist, und auch der stoff ist schön rauh
dass es so frisch ist und auch die spucke schmeckt
dass es klar ist am ende klar zu sein -
ganz wieder einer, mitten im getümmel :||
 

 

© M. Middelhauve, M. Hanses


höher drehn
 
wir rennen weiter
hinauf aufs land
wir schweben seltsam
in weißem sand
die bäume drehn sich
im schnellen licht
die augen spiegeln
in grüner gischt
wir fliegen höher
der grund ist weit
die tropfen sagen
ich bin bereit
 
wo ist die luke
wo ist der haken
wo ist der steg
 
gib mir
leine
sag mir
kleine
sag
 
zwischen den schichten
da ist noch raum
auf unsren lippen
verweht der schaum
ich dreh noch höher
am rauhen rad
es bleiben rillen
die schmecken fad
die segel spannen
dein Haar ist gelb
die gurte spannen
wir rufen help
 
wo ist das fenster
wo ist der knoten
wo ist der hammer
 
gib mir
eine
sag mir
eine
sag
 
am weiten absprung
hats nicht gelegen
die bahn sie krümmt sich
zu dünnen stegen
aus kleinen büchern
suchen wir lieder
setz dich tiefer
und sags mir wieder
ein freier sender
hat aufgegeben
sein ganzes rauschen
blieb unten kleben
 
wo ist die tür
wo ist die leine
wo ist der pfahl
gib mir
meine
sag mir
seine
sag
 
die helle spannt sich
auf unsren nasen
ich rieche weltall
mit dicken blasen
das system das wehrt sich
und schickt sirenen
wird unsre träge
zum ausgang dehnen
verteil mal gläser
die sind schön rund
die ölung trieft
in meinen mund
 
wo ist die reling
wo ist die öse
wo ist der strang
 
gib mir
steine
sag mir
keine
sag

 

© M. Middelhauve



wart auf die schwebe
 
du sagst - und alles wird berührt.
und du denkst - das wär' hier, das wär' hier
diese welle - die drückt uns beide hoch
doch wir suchen - noch immer in den tropfen
 
ich warte laut auf eine schwebe
wenn ich sie rufe bleibt sie in deinem mund
wenn alles ruhig wird
flüstert sie mich an
 
der eine ton - der zieht aus hundert adern
und ich suche - den klang dazu im schatten
allein - das sagst du immer wieder
lass mal - das lot in deiner tasche
 
ich warte laut auf eine schwebe
wenn ich sie rufe bleibt sie in deinem mund
wenn alles ruhig wird
flüstert sie mich an
 
wenn oben ist - wenn alles hell und bunt wird
und du drehst mit - und unten ist ein gestern
und meine spiegel - sind nicht mehr ganz allein
denn eine senke - von unten ist ein rücken
 
ich warte laut auf eine schwebe
wenn ich sie rufe bleibt sie in deinem mund
wenn alles ruhig wird
flüstert sie mich an
 

© M. Middelhauve


Schwerelosigkeit
Füße nicht am Boden,
Kraft tut keine Not.
Kein unten und kein oben,
float, float, float.
Gewichte sind kein Maß mehr,
Staubkorn oder Schrot:
Everything is equal,
float float float.
 
Something makes me hover,
ich weiß nicht, was es ist.
Unten ist wie oben,
ich weiß nicht wo Du bist.
Unten scheint die Sonne,
above the sky is black.
Hauptsache ich schwebe
weg, weg, weg.
 
Schwerelosigkeit
ich fühl mich so leicht
federgleich wie nie:
weightlessnecessity
 
Schwerelosigkeit
Schwerkraft bin ich leid
keine Utopie
feeling light and free
 
ich dreh mich um mich selber,
keiner dreht sich mit.
Wie die Dinge laufen,
erkennst du nicht am Schritt.
Die Zeit, sie ist gekrümmt,
der Raum, er dehnt sich aus,
ich schweb immer weiter
bloß raus raus raus!
 
Schweben ist vergessen
darkness turns to light
Du kannst sie nicht messen:
Die Schwerelosigkeit
Dinge wollen fallen
hör, wie es zerbricht
ich schwebe nur weiter zum
Licht, Licht, Licht!
 
Schwerelosigkeit
quer durch Raum und Zeit
und dann fühlst du sie:
Zero Gravity
 
Schwerelosigkeit
sag: Bist du bereit?
komm und beug dein Knie
ich zeig Dir wie, wie, wie
© M. Hanses

Aus neuerer Zeit
Hörst Du die Straße,
wie sie lockt und ruft?
Schnür Dein Bündel, komm,
draußen weht eine andere Luft,
draußen scheint die Sonne.
 
Adé, mein liebes Mädel,
fällt es auch schwer,
doch die Straße lässt uns nimmermehr.
 
Hörst Du die Straße,
wie sie lockt und schreit?
The Street is calling!
Bist Du bereit?
Hörst Du die Straße?
On the road again...
 
Komm, meine Fiedel,
wir wandern beide aus,
in die weite Welt.
Treibt uns nach Jahren die Sehnsucht nach Haus,
solang sie uns nicht hält.
 
Die Straße schon von weitem,
sie lockt und ruft,
denn hier weht eine andere Luft.
 
Hörst Du die Straße,
wie sie lockt und schreit?
The Street is calling!
Bist Du bereit?
Hörst Du die Straße?
On the road again...
Mädel in der Heimat,
weine nicht so sehr,
weil ich wandern muss.
Die Äuglein so trüb und das Herze so schwer,
Tränen nimmermehr.
 
Ich küss dich auf deinen heißen, roten Mund.
Vielleicht zum letzten Mal,
Dein Vagabund.
 
Hörst Du die Straße,
wie sie lockt und schreit?
The Street is calling!
Bist Du bereit?
Hörst Du die Straße?
On the road again...

 

Lied aus der Jugendbewegung der 30er Jahre, Bearbeitung: M. Hanses


wo steht das bein
 
wo steht der sinn, wenn der sonnenstaub zerflirrt?
wenn das haferspreu sich im zenit im kreise gar verirrt?
wo steht der sinn, wenn der wuchs der gräser starrt?
wenn das kleid im tanz verharrt?
 
tobende tuba,
du fährst in meinen bauch
wechseltöne mit gedröhne,
ja, genau das ist der brauch
fiebernde fiedel,
wer fängt die töne ein,
lass sie fliegen, lass sie ziehen,
sind nicht dein, nicht mein.
 
wo steht das bein, wenn der rhythmus explodiert?
wenn der schlag des herzens sich im trommelklange gar verirrt?
ja, wo steht dein haar, wenn es sich an mir verwirrt,
mich im tanze ganz verführt?
 
tobende tuba,
du fährst in meinen bauch
wechseltöne mit gedröhne,
ja, genau das ist der brauch
fiebernde fiedel,
wer fängt die töne ein,
lass sie fliegen, lass sie ziehen,
sind nicht dein, nicht mein,

 

© M. Hanses


Wenn es dich trifft

 

Sie sah'n sich am Waldesrand
und das nur aus Zufall.
Sie kam aus gutem Haus
und er aus dem Kuhstall.

Sie suchte ein Herz
und er nur ein Weib.
Sie suchte die Liebe
und er nur irgendeinen Leib

 

Manchmal trifft es einen,
wenn man sich zufällig trifft
und wenn es dich trifft,
bist du meistens verblüfft.

 

Manchmal trifft es einen,

manchmal trifft es dich nicht

und wenn es dich nicht trifft,

bleibst du ratlos zurück.

 

Sie war guter Dinge
und er nur ein Lump.

Sie lebte von Rente,

er lebte auf Pump.

 

Seine Absichten war'n nicht gut,

ihre war'n besser.

Sie hatte frohen Mut,

er hatte ein Messer.

 

Er sah sie da stehen

und sie sah es kommen.

Er war erregt

und sie war beklommen.

 

Er grinst wie ein Affe,

sie guckt wie ein Reh.

Er zückt seine Waffe,

sie zückt ihr Pfefferspray.

 

Manchmal trifft es einen,
wenn man sich zufällig trifft
und wenn es dich trifft,
bist du meistens verblüfft.

 

Manchmal trifft es einen,

manchmal trifft es dich nicht

und wenn es dich nicht trifft,

sag dir: Du hattest Glück.

 

© M. Hanses


irgendeine stadt

 

geht sie auf mich zu.

spult sie sich unter mir durch.

fahrtwind von dem gas herum.

häuser. schneeflocken nachts mit dem tunnel.

alles dreht sich schön mit.

 

auf dieser kugel.

ich immer oben drauf.

will runter - dreht sich mit.

will weiter - dreht sich mit.

 

bilder hinein durch die löcher in meinem kopf.

gemacht von dieser sache im gehirn.

mach mir die bilder.

sag mir wow.

gib es in die erinnerung.

er - inner - rung.

 

auf dieser kugel.

ich immer oben drauf.

will runter - dreht sich mit.

will weiter - dreht sich mit.

 

 

und immer schön füttern.

durch die löcher.

immer schön rühren den fond.

einkochen abschmecken.

mit kleinen löffeln servieren und alles daneben auf deine schöne welt

raus aus den löchern geht auch.

 

kann man mal machen raus aus den löchern.

 

auf dieser kugel.

ich immer oben drauf.

will runter - dreht sich mit.

will weiter - dreht sich mit.

© M. Middelhauve



Der Reim des Feldforschers

 

Verwische die Gene, verplemper die Zeit,

Mit Tests und Tamtam übersät,

Im Full-Fauna-Research platzt die Heiterkeit,

Die den Blühzwang verschmäht.

 

Verwelke die Wurzeln, verpansche den Wein,

Der Familie gilt ein Schluck,

Wie Troglodythen beim Tanz aus dem Takt zu sein,

Mischt den Dünger, düngt den Druck.

 

Verpendel die Triebe, verschlaf die Natur,

„Let's Talk relevance“ ist eintätowiert,

Heute häutet sich Gestern mit Morgen pur,

An der Pinzette geführt.

 

Verplapper die Schwüre, verpetze den Geiz,

Man sagt, dass Schönes hier bleibt,

Ohne Tunichtgute: unverspritzer Reiz,

Der den Atem übertreibt.

 

Verwische die Gene, verklecker' den Sinn,

Der das Foul pfeift, ist der Wind,

Weil Erreger nichts mehr erregen, mithin

Nicht das tierische Kind.

©Arnd Hoffmann 2002, Buch: "Heute beginnt der Tag mit einer Sprachwunde" aus dem Verlag Die blaue Eule.